Ostern
Wir sind befreit zum Leben
Der lastende, finstere Block des Leidens
und des Todes wird aufgebrochen durch
die lichte Gestalt des auferstehenden Jesus.
Das zarte Gelb der aufgehenden Sonne,
das den neuen Tag und neues Leben erahnen
lässt, weist auf das gelb-goldene Fenster
hin, auf das verheissene Reich Gottes.
Gottes auferweckende und befreiende
Hände sind väterlich ausgestreckt. Jesus hat
alle Erdenschwere überwunden und scheint
himmelwärts zu schweben.
Aber im Text ist nicht nur von Auferwecken
die Rede, sondern auch von Auferstehen
und Vorangehen. Kräftig steigt der
auferweckte Jesus aus dem Grab auf, um
den Seinen die Osterbotschaft zu bringen.
Er geht dorthin voran, wo er vor seiner
Passion gelebt und gewirkt hat und wo nun
wir zum Dienst aneinander gerufen sind.
Mit dem uns zugewendeten Blick lädt er
dazu ein, ihm nach Galiläa zu folgen.
Markusevangelium, Kapitel 16
Vision
Wir werden erwartet
Gott wird bei uns wohnen und wir bei ihm.
Mit einigen Strichen ist «die Heilige Stadt, das neue Jerusalem», angedeutet. Sie ist «aus reinem Gold, wie durchscheinendes Glas». «Die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie». Unterstrichen wird diese Herrlichkeit noch durch den kostbaren roten Edelstein, der zum Mauerwerk der Stadt gehört.
In der Mitte, auf dem Marktplatz, steht das Lamm Gottes: ohne Angst, friedlich, voll Vertrauen. Es ist ein Symbol für den auferstandenen Christus, der unsere Schuld getilgt hat. Angst, Leiden und Tod werden in der Stadt Gottes nicht mehr sein.
Der Engel beim Tor bewahrt die Stadt vor dem Bösen, Finsteren und vor dem Leid.
Auf dem Bild fehlen die Menschen: Uns, die wir noch in ‘alten’ Städten wohnen, ist aber die Vision vom Gottesreich geschenkt, in dem wir Erwartete sind. Das stärkt und ermutigt zu hoffnungsvollem Leben in der ‘alten’ Stadt.
Offenbarung des Johannes, Kapitel 21
Pfingsten
Wir sind begabt
Die in Trauer und Enttäuschung erstarrten Jünger werden vom Heiligen Geist, dieser roten Flut, erfasst und erfüllt.
Über jedem schwebt in verschiedenen Entfernungen eine kleine Flamme. Jeder empfängt die Gabe des Heiligen Geistes in besonderer Weise.
Die Kelchform des roten Taufsteins ist im Fenster bewusst aufgenommen: Wir sind Empfangende.
Die Taube kommt vom Himmel her. Der Heilige Geist ist uns von Gott geschenkt.
Die Füsse stehen noch unbewegt auf dem Boden: hier ist der Moment des Empfangs. Erst dann folgt der Auftrag, hinzugehen und das Evangelium zu verkünden.
Apostelgeschichte Kapitel 2,1-4